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Stefan Bohl |
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Nachtgesichte(r)
Geschlossene Augen
Malend bewege ich mich um den Horizont – befinde mich als Anschauender vor dem Horizont, bewege mich innerlich über den Horizont hinweg. Im Diesseits befinde ich mich und im Jenseits. Der Horizont ist gleichzeitig Trennlinie und Konzentration im Zusammenklang. Ich male innere Landschaften um die Linie des Horizonts.
Es kann sich der Horizont aber auch mittelbar zeigen, über das menschliche Antlitz.
Den Menschen so zu zeigen, in sich konzentriert, dass er selbst es ist, der vermittelnd steht zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Diesem Bildgedanken versuchte ich zu folgen bei meiner Bildserie „Nachtgesichte(r)“. Ich male von einem Dunkel umgebene Gesichter, im Ausdruck reduziert, die Augen geschlossen – der Mensch ist dem Moment hingegeben. Die Dunkelheit meint keine negative düstere Schwärze, sondern die positive Abwendung von jeglicher äußeren Ablenkung. Hin zum inneren Licht! Es sind sehende Gesichter! Sehend – Gesichte, die menschlichen Antlitze – Gesichter. Es ist die Nacht, die mich erwachen lässt vom diesseitigen Zustand in einen jenseitigen Zustand. Ich bin hier, und sehe im Dort.
Ich selbst bin der Horizont zwischen dem Diesseits und dem Jenseits, oder anders ausgedrückt, zwischen dem Irdischen und Kosmischen, zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Ich selbst bin die Ikonostase und die Nachtgesichte(r) sind die Bildwerke der menschlichen Ikonostase in mir.
Gerne lasse ich mich inspirieren von anderen Kunstwerken. Inspiriert, bin ich jederzeit in der Lage, etwas eigenes zu schaffen. Wenn ich mich inspirieren lasse, lasse ich andere Kunstwerke, oder andere Künstler indirekt über ihr Werk, auf mich wirken. Ich lasse mich inspirieren von Kunstwerken und Künstlern denen ich mich nahe fühle. Es verbindet uns etwas Zeitloses, etwas Ewiges – ganz frei davon, ob die Künstler noch leben oder nicht. Das Kunstwerk lässt den Künstler unter uns gegenwärtig sein. Und wir können dabei von der Frage bewegt sein, was der Künstler gesucht oder gemeint hat als er sein Werk geschaffen hat. Wir spüren vielleicht eine innere Verwandtschaft mit den eigenen Fragestellungen. Wir sollten vorsichtig sein und nicht alles so interpretieren, wie wir es am liebsten hätten – ab wir können ahnen oder sogar mitfühlen, was die Künstler im Moment ihres Schaffens bewegt oder inspiriert hat. Vielleicht waren oder sind die Künstler anderorts und aus anderen Zeiten - in ähnlicher Weise inspiriert, wie WIR in unserem hiesigen und heutigen Schaffen oder jene, die irgendwo in der Welt noch Werke schaffen werden. Wir sind verbunden über Orte und Zeiten hinweg.
Als ich die „ Nachtgesichte(r)“ geschaffen habe, fühlte ich mich inspiriert von Kunstwerken, deren innerer Ausdruck mich, als ich ihnen begegnete, sofort berührt und angeregt hatte. Sie waren mir unmittelbar, vorbei am Verstand, Inspirationsquelle.
Wir kennen es, dass uns manche Kunst sehr berührt, andere weniger. Und manche eben sehr!!!
Zu den „Nachtgesichte(r)“ fühlte ich mich inspiriert aus dem Werk von Leonardo da Vinci, Ikonen, Odilon Redon, Alexei Jawlenskij, ….............Brancusi.
Oftmals sind die Werke aus einem christlichen oder spirituellen Hintergrund. Dies gilt auch bei mir. Dennoch habe ich versucht, den Gedanken an den christlichen Hintergrund, während des Malprozesses schweigen zu lassen, damit dasjenige was sein will, auch in dem Bild sein kann.
ich würde hier gerne einige Bildbeispiele der oben erwähnten künstler beifügen, weis aber nicht, ob dies erlaubt ist und so lasse ich es vorsorglich sein und lasse die eigenen Bilder sprechen.
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Nachtgesichte(r)
Geschlossene Augen